Glück: „Zustand innerer Harmonie und Zufriedenheit“ (Duden)
Glück: „…und Katzen!“ (Ich)
Die erste Katze, an die ich mich erinnern kann, hieß Sissi, eine wunderschöne Siamesin. Sie war wohl die gutmütigste und anschmiegsamste Katze, der ich je auf die Nerven gegangen war. Als Vierjährige nimmt man es mit den Katzengefühlen ja nicht so genau. Sissi hatte lange das Missverständnis in mir aufrecht erhalten, dass Katzen tun, was wir Menschen wollen und nicht umgekehrt, ha!
Dann kam Lucy und belehrte mich eines besseren. Sie war wild und herzig, hatte weißes kuscheliges Fell, und vereitelte jeden Versuch, sie in meiner Schultasche spazieren zu führen. Leider pinkelte Lucy sehr gerne kreativ in der Wohnung, was meine Mutter sehr ungerne zur Kenntnis nahm. Also musste Lucy gehen.
Das nächste haarige Exemplar, das auf einige Hamster folgte, war Jimmy. Sein graues Fell schimmerte beinahe bläulich, wenn er sich in der Sonne putzte. Irgendwann verlor Jimmy seinen Schweif, ich habe keine Ahnung, warum. Fortan wurde er von uns Stummel genannt.
Auf Stummel folgte Punkterle, weil er auf der linken Pfote drei dunkle Punkte hatte, die nicht zu übersehen waren. Punkterle war der erst Kater, dessen Tod ich direkt miterlebte. Er fiel vom Balkon. Es war schrecklich, und ich weinte ewig. Ein „Kinderewig“.
Sofort musste Gypsy erscheinen. Er war ein roter Riesenkater, sehr friedlich und freundlich. Leider nicht sehr reinlich, dafür sehr männlich. Er markierte zunächst in alle Ecken der Wohnung, dann nur mehr auf den Fernsehplatz meines Bruders. Tja, auch ihn gab es nicht so lange.
Als wir schließlich umzogen und etwas mehr Garten zur Verfügung stand, gab es gleich zwei Exemplare. Miro, der, wie wir leider erst zu spät feststellten, taub war und, nun ja, etwas einfältig, und Rico, hochintelligent, dafür komplett und ausnahmslos verrückt. Rico war unberechenbar, er konnte lieb und anschmiegsam sein, und in der nächsten Minute hatte er die Beißerchen in der Wade meiner Mutter. Ein blutiges Desaster. Aber die Verwandtschaft vom Lande nahm sich dem Raubtier gerne an. Dort wütet er wohl noch heute.
Und dann kam Felice. Meine Felice. Eine graue britische Kurzhaar Schönheit und meine erste eigene Katze in meinen eigenen vier Wänden. Sie war das süßeste, schüchternste, glückbringendste Wesen, das mir je erlaubte, ihm Unterschlupf zu gewähren.
Ich war froh, sie zu haben. Sie war froh, mich zu besitzen. „Win win“, wie man so schön sagt.
Vielleicht sollte ich meine anfängliche Definition etwas überdenken:
Glück: „Katzen, Katzen und nochmals Katzen!“