Michael Niavarani ist eines nicht: nicht lustig. Ein Gespräch mit dem Kabarettisten über . . .eh alles!
(Dieses Interview ist 2012 im Magazin Living Culture erschienen. Ich traf Michael Niavarani in der Buchhandlung Moser in Graz bei einer Buchpräsentation. Spontan, lustig, spritzig, wie er halt ist.)
Unser Magazin beschäftigt sich mit Kultur, die mehr ist als Kunst. Welche Bedeutung hat Humor für Sie in den unterschiedlichen Kulturen?
Ich glaube, dass man anhand der Witze, anhand des Humors, erkennen kann, aus welchem Kulturbereich das kommt. Also, die Kulturen sind sehr beeinflusst vom unterschiedlichen Humor bzw. umgekehrt, die Kultur, die Mentalität der Menschen, beeinflusst sehr stark ihren Humor.
Was bringt Sie zum Lachen?
Also, wenn ich was lustig finde, dann sage ich “das ist lustig”. Wenn was sehr lustig ist, dann sage ich “das ist sehr lustig”. Wenn was wahnsinnig lustig ist, dann sitze ich da und sage “Bist du deppat, das ist das lustigste”. Und wenn was unfassbar, unglaublich lustig ist, . . . dann muss ich lachen!
Welche Frage hätten sie gerne einmal gestellt bekommen?
Hm, welche Frage. . . Ich hätte gerne, dass mir wer die Frage stellt “Wie funktioniert das ganze Universum ?”. Das könnte ich sehr schön erklären!
Dürfte ich ein Foto von uns beiden mit Grimassen machen?
Bei mir hat einmal ein Fotograf so eine Collage gemacht, mit lauter Kabarettisten und Promis zum Fasching. Er hat gesagt “Bitte Nia, einmal, mach einmal ein lustiges Gesicht”. “Na”, hab ich gesagt, “ich mache kein lustiges Gesicht”! Eine Woche später ruft mich der Chefredakteur an und sagt, das ist sensationell geworden, das ist das lustigste. Alle anderen haben irgendwelche Fratzen gemacht und ich war todernst, schwarz-weiß und hatte eine rote Nase im Gesicht. Seither mache ich keine Fotos mehr, wo ich G`sichtern drauf mach.
Und wenn man Sie kitzelt?
Also, ich bin eigentlich nicht sehr kitzelig, aber dann könnte es passieren. . .
Was lieben Sie besonders?
Außer natürlich meiner Freundin, Nichtstun eigentlich, spät aufstehen und dann den ganzen Tag vergeuden.
Schön! Sie genießen also?
Ja natürlich, die schönsten Tage sind oft die, wo nix weitergeht.
Zum Abschluss eine persönliche Frage: mein Vater kam aus Irak. Hätten Sie es mir angesehen?
Es gibt offensichtlich einen genetischen Code, den man erkennt. Ich erkenne jeden Perser, jede Perserin sofort. Bei Ihnen habe ich mir gedacht, entweder Italien oder halt Steiermark, weil es ist sehr vermischt. Aber dass wir Feinde und Sie eine Araberin sind, dass hab ich nicht gewusst (lacht).
Link zum erschienen Interview: