Für mich soll’s rote Rosen regnen
Mit sechzehn sagte ich still: Ich will,
will groß sein, will siegen,
will froh sein, nie lügen.
Mit sechzehn sagte ich still: ich will,
will alles – oder nichts. . .
Für mich soll’s rote Rosen regnen,
mir sollen sämtliche Wunder begegnen,
die Welt sollte sich umgestaltet
und ihre Sorgen für sich behalten.
Und später sagte ich noch: Ich möchte
Verstehen, viel sehen,
erfahren, bewahren.
Und später sagte ich noch: ich möchte
Nicht allein sein – und doch frei sein. . .
Für mich soll’s rote Rosen regnen. . .
Und heute sage ich still: ich soll
Mich fügen, begnügen,
will immer noch siegen,
will alles – oder nichts. . .
Für mich soll’s rote Rosen regnen,
mir sollten sämtliche Wunder begegnen,
mich fern vom Alten neu entfalten,
von dem, was erwartet, das meiste halten.
Ich will, ich will. . .
– Hildegard Knef –